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Petientlango'a

Begriff

petientlango'a bedeutet: peti (Fuss/gehen), entlango (Wüste), 'a von ala (Feuer/Stamm/ die um das Feuer sitzen), also in etwa: Der Stamm der durch die Wüste wandert.

Es handelt sich um einen Skandaj-Stamm der sein Lebensraum zwischen der Westsahara bis in die Wüste Gobi in der Mongolei hatte. Die Zahl derer die sich zu diesem Stamm zählen war 2018 (letztes Ta-tscha-ue-medh) ca. 2600 (Angaben zur Stammesgrösse beim Ta-tscha-ue-medh von 1756: 18'500, 1887: 9'900, 1939: 5'000).


Geografifische Verortung

Die ältesten archäologischen Funde die direkt auf diesen Skandaj-Stamm schliessen lassen, sind ca. 24'000 Jahre alt. Vor der islamisierung, und später den Staatenbildungen wanderten die 'petientlango in kleineren Gruppen von der Westsahara bis in die Mongolei. Es ist einer der Skandaj-Stämme mit der grössten geografischen Ausbreitung.

Ab dem 8. Jahrhundert wurde das Leben auf Grund der fortschreitenden Islamisierung und der teilweisen Verfolgung durch muslimische Regionalherrscher stark eingeschränkt. Zwar verhalfen die Handelsbeziehungen und die Diplomatie den petientlango zu weitreichenden Reise- und Handelsfreiheiten, jedoch konnte das nomadische Leben nicht mehr in gleicher Weise wie bis anhin gelebt werden. Grosse Teile des Stammes wanderten daher in die Mongolei und die Wüstengebiete Chinas (Gobi) aus. Andere zog es weiter an die südlichen Ausläufer der Sahara und Sahelzone.

Mit Beginn der Kolonialisierung zu Beginn des 19. Jh. wurde das nomadische Leben weiter eingeschränkt. Verschiedene Abkommen mit den Berberstämmen erlaubten vielen sich weiterhin in diesen Gebieten aufzuhalten. Gegen Ende des 19. Jh. hatte sich jedoch die Stammeszahl fast halbiert, und mit den Bürgerkriegen zu Beginn des 20. Jh, in Russland und China sowie den Auswirkungen des ersten Weltkrieges, halbierte sich die Stammeszahl noch einmal. beim Ta-tscha-ue-medh von 1939 in Genf wurde noch die zahl von fünftausend Stammesangehöriger gemeldet. Inzwischen leben auf den alten Wandergebieten noch knapp 2600 petientlango. Rund 3'000 haben sich anderen Stämmen auf der ganzen Welt angeschlossen. Heute beschränkt sich das Hauptgebiet auf das Dreieck zwischen Tiznit in Marokko, Tindouf in Algerien und El Aaiun in der Westsahara.